Zeitenspiegel Reportagen

Hinter den Zeilen. Ein Medienreport

24.09.2015

Dreizehn Studentinnen der Uni Tübingen tauschten im vergangenen Semester Schreibtisch und Hörsaal gegen Notizblock und Aufnahmegerät. Die angehenden Medienwissenschaftlerinnen sprachen mit Journalisten von ARD, Spiegel, stern, Zeit, Süddeutscher und FAZ, befragten Lokalzeitungsredakteure, Fotografen; interviewten Psychologen, Ökonomen, Juristen und Whistleblower.

„Das Resultat dieser Streifzüge ist eine facettenreiche Beschreibung des real existierenden Journalismus, eine gleichermaßen praktisch orientierte und theoretisch informierte Medienkunde, die vom Einzelfall ausgeht, aber doch das große Ganze in den Blick nimmt“, schreibt Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft im Nachwort des daraus entstandenen Buches. In 13 Kapiteln geht es unter anderem um die Sichtweisen von Journalisten auf den Skandal um Gustl Mollath und den Mordfall Bögerl. Reporter und Angehörige von Opfern berichten über das Medienspektakel nach dem Amoklauf von Winnenden. Journalistinnen blicken zurück auf die Sexismusdebatte um den FDP-Politiker Brüderle. Teilnehmer der Sendung „Frauentausch“ berichten, wie Redakteure ihr Leben als Zerrbild inszenierten.

Die Idee für dieses Buch hatte Zeitenspiegel-Autor Rainer Nübel. Er diskutierte mit den Studierenden über Ethik und Moral, organisierte Gesprächspartner. Zeitenspiegel-Autor Frank Brunner unterrichtete Recherche und Textdramaturgie, redigierte später die Kapitel der Studentinnen. Unterstützt wurden beide von Wolfgang Messner, Redakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Der Sammelband „Hinter den Zeilen. Ein Medienreport“ erscheint am 2. November 2015 im Verlag Klöpfer & Meyer.